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Ringbandstenose / Schnellender Finger

Ringbandstenose / Schnellender Finger

Bei dem sogenannten schnellenden Finger oder Daumen liegt eine meist schmerzhafte Verdickung des Ringbandes am beugeseitigen Grundgelenk des betroffenen Fingers vor. Das Ringband ist eine anatomische Bandstruktur, die der Beugesehne als Führungskanal dient. Infolgedessen kommt es zu einer Funktionsstörung der Beugesehne. Die relative Enge führt zu einer teilweise entzündlichen Veränderung des Sehnengleitgewebes, oft auch zur Knotenbildung in der Sehne. Die verdickte Sehne bleibt hängen. In Anfangsstadien kann der Patient durch erhöhten Kraftaufwand die Blockade überwinden, wodurch bei Beugung oder Streckung das charakteristische Schnellen ausgelöst wird. Später bleibt der betroffene Finger in Streck- oder am häufigsten in Beugestellung fixiert. Bei einer länger dauernden Fixierung in Beugung kann zusätzlich eine Kapselkontraktur im benachbarten Fingermittelglied entstehen.

Die Erkrankung kommt angeboren bei Säuglingen, gelegentlich bei Kleinkindern (im Allgemeinen ist in dieser Patientengruppe der Daumen betroffen) und am häufigsten jenseits des 50. Lebensjahres vor.

Ursächlich werden degenerative Veränderungen oder eine zeitweilige Überlastung angenommen.

Die operative Behandlung der Ringbandstenose soll frühzeitig erfolgen, bevor eine bleibende Bewegungsbehinderung eingetreten ist. Konservative Maßnahmen wie eine Cortisoninjektion oder eine Ruhigstellung können meist nur kurzfristig die Situation bessern.

Bei dem zeitgerechten operativen Eingriff wird in Regionalanästhesie das Ringband unter Schonung der Blutgefässe und Nerven gespalten und damit die Sehne entlastet.

Dies führt zu einer dauerhaften Beschwerdefreiheit.