Bauchwandbrüche ( Hernien )
Leistenbrüche, Schenkelbrüche, Nabelbrüche und Narbenbrüche entstehen durch eine umschriebene Schwäche der Bauchwand und werden operativ behandelt.
Bei dieser größtenteils durch angeborene Veranlagung, teils durch zusätzliche Belastung oder nach vorangegangenen operativen Eingriffen erworbenen Bauchwandschwäche kann es in der Ausstülpung des Bauchfells (innere Auskleidung der Bauchhöhle = Peritoneum), im sogenannten Bruchsack, zum Austritt von Bauchorganen kommen. Dabei besteht die Gefahr der Einklemmung von Bauchorganen und die Tendenz zu einer Vergrösserung des Buchsacks. Eine akute Einklemmung muss reponiert (manuell rückverlagert) werden.
Bei nicht reponierbaren Brüchen mit akuter Schmerzhaftigkeit besteht eine dringliche OP -Indikation, da hier das Risiko einer Durchblutungsstörung und somit schweren Schädigung von Bauchorganen besteht.
Bei immer wieder auftretenden Schwellungen mit ziehenden Schmerzen ohne akute Dringlichkeit entscheidet der Verlauf über Indikation und Zeitpunkt der Operation, dies wird im Einzelnen im Arzt-Patienten Gespräch nach eingehender körperlicher Untersuchung entschieden.
Die Operation erfolgt in Vollnarkose und wird nach aktuellen Standards mit bewährten und schonenden Operationsverfahren durchgeführt. Der Patient kann bei komplikationslosem Verlauf am ersten oder zweiten Tag nach der Operation aus der stationären Behandlung entlassen werden.
Leistenbrüche und Schenkelbrüche können minimalinvasiv durch laparoskopische Netzimplantation (TEPP = total extraperitoneale Plastik ) oder offen chirurgisch mit Netzimplantation oder netzfreier Nahttechnik über einen Schnitt in der Leiste versorgt werden. Dabei wird die Chirurgin unter anderem das Alter des Patienten, eventuell vorausgegangene Operationen, bei Frauen einen bestehenden Kinderwunsch und die Größe des Bruches berücksichtigen.
Nabelbrüche können oft ambulant operiert werden, hier werden kleine Brüche direkt offen mit Nahttechnik versorgt.
Narbenbrüche entstehen meistens nach Operationen, wobei die Bauchwandschichten nicht stabil verheilen und sich eine Lücke im Narbenbereich entwickelt. Handelt es sich um größere Bruchlücken, werden diese mit Kunststoffnetzen verschlossen. In Einzelfällen mit kleineren Narbenbrüchen kann der Verschluss durch direkte Naht erfolgen.


